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Kunstwerke

Blick über Heiligenstadt

Josef Schwemminger, ca 1860

Blick über Heiligenstadt, Josef Schwemminger, ca. 1860

Ein Ölgemälde von Josef Schwemminger. Zu sehen ist die unregulierte Donau von Grinzing aus. Das Bild zeigt den Sonnenaufgang über dem Marchfeld. Im Vordergrund sein ein Mann, eine Frau und zwei Kinder, sowie ein Esel zu sehen, welche gerade am Wegrand pausieren.

Im Mittelgrund dominiert die Kirche St. Michael in Heiligenstadt. Heute steht diese Kirche an der Kreuzung von der Hohen Warte und der Grinzingerstraße. Die Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund des schlechten Zustands abgerissen und neu gebaut. Das Haupthaus wurde entsprechend der alten Gestalt wiedererrichtet. Der Turm wurde allerdings umgestaltet und ist heute in neugotischem Stil. Am Bild von Schwemminger ist der ursprüngliche Turm der Kirche zu sehen.

Von der Häuserzeile, die sich von der Kirche in Richtung der Betrachter:in erstreckt (also in Richtung Grinzing), existiert noch ein Haus, nämlich das sogenannte Beethoven-Grillparzer Haus (Grinzinger Straße 64) in dem 1808 Ludwig van Beethoven und Franz Grillparzer gleichzeitig wohnten.

Beethoven Grillparzer Haus 2025

Das sogenannte Beethoven Haus in Heiligenstadt, in dem aktuell (2025) das Beethoven Museum untergebracht ist (Probusgasse 6), könnte jenes Haus sein, dessen Dach hinter der Häuserreihe, die sich von der Kirche in Richtung Nussdorf erstreckt, hervorlugt.

Womit wir auch schon bei Nussdorf wären, das in der linken Bildhälfte diesseits der Donau zu sehen ist. Hier fällt vor allem der Turm der Nussdorfer Pfarrkirche auf, den man erkennen kann.

Es gibt auch in Nussdorf ein Haus in dem Beethoven gelebt hat. Dieses kann auf dem Bild nicht exakt identifiziert werden, weil es in einer Gruppe mehrerer Häuser stand.

Jenseits der Donau ganz links lässt sich in der Morgenröte Jedlesee erahnen. Die Kirche von Jedlesee hatte damals noch keinen Turm. Das mag ein Grund sein, warum auf dem Bild auch keiner dargestellt ist.

In der Mitte jenseits der Donau, dort wo die beiden Brücken den Hauptstrom überqueren erkennt man Floridsdorf.

Bei den beiden Brücken handelt es sich um die sogenannte große Taborbrücke, die dem Fußgänger und Fuhrwerk-Verkehr gedient hat. Sie nutzt den sogenannten Bruckhaufen als Zwischenstation, um ans andere Ufer zu gelangen.

Dahinter ist die Eisenbahnbrücke der Nordbahn zu sehen. Diese wurde 1839 fertig gestellt, weshalb das Bild jedenfalls nach diesem Jahr erstellt worden sein muss.

Da die Donau ab 1870 reguliert worden ist, ist das Bild wahrscheinlich noch davor entstanden. Josef Schwemminger hat von 1804 bis 1895 gelebt.

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