Karl Alsch wurde am 7.6.1887 in Großjedlersdorf geboren und verstarb am 11.7.1919 in Jedlesee. Den Großteil seiner 32 Lebensjahre verbrachte er in diesen beiden Orten, also dem heutigen 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.
Seine Eltern stammen aus Bergreichenstein. Sie sind auf getrennten Wegen nach Niederösterreich gekommen und haben in Wiener Neustadt geheiratet.
Zum Zeitpunkt von Karls Geburt hatten die beiden schon ein Kind, nämlich Rosa, die noch in Wiener Neustadt zur Welt gekommen ist. Der Vater Josef Alsch war Schlossermeister und arbeitete in verschiedenen Firmen, die sich mit Maschinenbau beschäftigten. Als die Familie nach Großjedlersdorf übersiedelte begann Josef Alsch für die Kaiser Ferdinands Nordbahn zu arbeiten.
Familie Alsch ca. 1895
Die Familie lebt im Milieu der Handwerker:innen und Arbeiter:innen, kämpft um sozialen Aufstieg. Der Vater erhält im staatlichen Betrieb einen Beamtenstatus. Karl als ältestem Sohn wird trotz finanziell schwieriger Verhältnisse die fünfjährige Ausbildung zum Volksschullehrer ermöglicht.
Der Erste Weltkrieg ist ein dramatischer Einschnitt: Karls Brüder und Freunde müssen an die Front. Und auch wenn Karl selbst aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit nicht tauglich ist, hängt sein Tod 1919 aufgrund von Lungentuberkulose doch ursächlich mit der Schwächung durch den Krieg und die auch ihn treffenden Belastungen zusammen: Lebensmittelverknappung, Teuerung, Hunger, Sorgen um Brüder und Freunde an der Front, Reduktion des Soziallebens, Überlastung in der Arbeit wegen des Ausfalls zum Militär eingezogener Lehrer, Zusatzaufgaben wie die Lebensmittelverteilung in der Brotkommission etc.
Geburt von Karl
Karl Alsch wurde am 7.6.1887 in Großjedlersdorf geboren und 5 Tage später, nämlich am 12.6.1887 katholisch getauft. Die Familie lebte im Haus Großjedlersdorf Nr. 259. Leider ist mir nicht bekannt, wo dieses Haus gelegen war und ob es heute noch existiert. Auffallend ist, dass Andreas Hable, der Taufpate von Karl war, im selben Haus wohnte. Die beiden Ehepaare, Barbara/Josef Alsch und Andreas/Rosa Hable wohnten auch in Wiener Neustadt an derselben Adresse.
Karl Alsch um 1899
Karls Hebamme war Maria Steidler.
Schuljahre
Vom Schuljahr 1893/94 bis zum Schuljahr 1897/98 haben sich Volksschul-Zeugnisse erhalten. Eine Adresse der Schule ist nur am Zeugnis von 1897/98 angegeben. Offenbar wurden erst zu diesem Zeitpunkt die neuen Formulare verwendet, die die Eingemeindung von Großjedlersdorf II nach Floridsdorf, das aber noch zu Niederösterreich gehörte, richtig wiedergeben. Auf den alten Zeugnisformularen heißt die Schule „fünfclassige öffentliche II. allgemeine Volksschule von Groß-Jedlersdorf“ und auf den neuen „fünfclassige öffentliche allgemeine Volksschule von Floridsdorf, Khuenburggasse 261“. An und für sich ist die Kuenburggasse ohne „h“ geschrieben, wie das dann auch auf dem Stempel des Zeugnisses als „KNABEN-VOLKSSCHULE IN FLORIDSDORF Kuenburggasse“ richtig angegeben ist.
Karls Zeugnisse aus der Volksschule.
Am 26.8.1898 wird Karl aus der Volksschule abgemeldet und tritt in die Bürgerschule über.
Aus der Bürgerschule haben sich die vier Zeugnisse vom Schuljahr 1898/99 bis 1901/02 erhalten. Im ersten Schuljahr besuchte Karl offenbar die Schule in der Schlosshoferstraße. Von 1899/1900 ging er in die Schule in der Jubiläumsgasse. Der Schulstempel ändert sich von Jahr zu Jahr und wahrscheinlich hat das auch jeweils tatsächlich mit Änderungen der Schule zu tun.
1898/99: „BÜRGERSCHULE FÜR KNABEN IN FLORIDSDORF Schlosshoferstraße 6“
1899/1900: „KAISER FRANZ JOSEF JUBILÄUMS-VOLKS- UND BÜRGER-SCHULE FÜR KNABEN IN FLORIDSDORF II“
1900/01: „KAISER FRANZ JOSEF-JUBILÄUMS-BÜRGER-SCHULE FÜR KNABEN IN FLORIDSDORF II“
1901/02: „KAISER FRANZ JOSEF-JUBILÄUMS-BÜRGER-SCHULE IN FLORIDSDORF II“
Zeugnis der Bürgerschule in der Schlosshoferstraße in Floridsdorf aus dem Schuljahr 1898/99 für Karl Alsch.
Zeugnisse von Karl Alsch aus der Bürgerschule Jubiläumsgasse.
Man könnte fast annehmen, dass ab 1901/02 auch Mädchen an der Schule in der Jubiläumsgasse zugelassen waren.
Die Wohnung in der Rieplgasse und die Schulen mit denen Karl als Schüler und als Lehrer zu tun hatte. Quelle: ViennaGIS; Generalstabsplan 1912
Landes-Lehrer-Seminar in Wiener Neustadt
Nach der Bürgerschule plant Karl das Landes-Lehrer-Seminar in Wiener Neustadt zu besuchen, um sich dort als Lehrer ausbilden zu lassen. Josef Alsch, der Vater von Karl beantragt dafür im Namen von Karl ein Stipendium beim niederösterreichischen Landes-Ausschuss. Zu diesem Zeitpunkt wird Josef Alsch als Unterwerkführer angesprochen und als Adresse wird erstmals die Rieplgasse 3 in Floridsdorf angeführt.
Sehr wahrscheinlich ist die Adresse Rieplgasse (oder Riepelgasse) 3, was der heutigen Werndlgasse 3A entspricht, ein Synonym für Brünner Straße 160 (so steht es am Kuvert der Lebensversicherung von Barbara Alsch von 1899) und Großjedlersdorf № 160.
Als Reaktion auf Josefs Antrag wird Karl in einem Schreiben vom 19. April 1902 vom niederösterreichischen Landes-Ausschuss zu einer ärztlichen Untersuchung und einer Prüfung, für die er Schreibmaterialien benötigt, für den Tag darauf (20. April 1902) nach Stockerau vorgeladen wird.
Information des n.ö. Landesausschusses an Josef Alsch, Karls Vater, dass Karl am nächsten Tag (20.4.1902) in Stockerau zur Prüfung erscheinen darf.
Die Bestätigung über 2 Kronen Prüfungstaxe, die Karl dort erlegen musste, haben sich auch erhalten.
Karl Alsch spricht am 20.4.1902 in Stockerau vor dem n.ö. Landes-Ausschuss vor und bittet um ein Stipendium. Dafür muss er 2 Kronen Prüfungstaxe zahlen.
In weiterer Folge bewilligt der n.ö. Landesausschuss am 3. Juli 1902 ein Stipendium über 200 Kronen, die in 10 Monatsraten zu jeweils 20 Kronen beginnend mit 15. September 1902 von der Direktion des Landes-Lehrer-Seminars in Wiener Neustadt ausgezahlt werden sollen.
Im übrigen wird ausgeführt, dass ihm das Stipendium aberkannt werden wird, wenn sich im Zuge der Ausbildung herausstellen sollte, dass er körperlich oder geistig nicht geeignet ist.
Der n.ö. Landesausschuss bewilligt am 3. Juli 1903 ein halbes Stipendium im Ausmaß von 200 Kronen pro Jahr.
Im Jahr darauf, in dem er ja schon ein Jahr in Wiener Neustadt hinter sich gebracht hat, stellt Karl einen Antrag auf eine Erhöhung des Stipendiums. Der Entwurf zu seinem Antrag hat sich erhalten und soll hier wiedergegeben werden:
[Umschlag:]
An den hohen n.ö. Landesausschuss in Wien
Karl Alsch, Zögling der Vorbereitungsklasse in Wr. Neustadt, bittet um die gnädige Erhöhung seines halben Stipendiums auf ein ganzes.
[Brief:]
Hoher niederösterreichischer Landesausschuss!
Der ergebenst Gefertigte bittet, um die gnädige Erhöhung seines bis jetzt bezogenen halben Stipendiums auf ein ganzes von 400 K und stützt seine Bitte auf folgende Gründe.
Wie aus beiliegendem Mittellosigkeitszeugnisse A zu ersehen ist, fällt es meinem Vater mit Rücksicht auf seine zahlreiche Familie und mit seinem bescheidenen Einkommen schwer, mir die Mittel zum Studium zu bieten.
Zur Beurteilung meines Fleißes erlaube ich mir mein erstes Semester-Zeugnis B und meinen letzten Zensurschein C beizulegen.
Sollte meine Bitte eine gnädige Berücksichtigung finden, verspreche ich, durch Fleiß und Ausdauer mich des Wohlwollens der hohen Gnade erkenntlich zu zeigen.
Dem hohen n.ö. Landesausschuss ehrfurchtsvoll ergeben unterzeichnet sich
Karl Alsch
Zögling der Vorbereitungskl. in Wr. Neust.
Wr. Neustadt am [ ] Mai 1903
Entwurf eines Ansuchens von Karl Alsch auf die Erhöhung des Stipendiums
Entwurf eines Ansuchens von Karl Alsch beim n.ö. Landesausschuss
Ob diesem Antrag stattgegeben worden ist, ist unbekannt. Es hat sich aber ein Schreiben vom 27. Jänner 1904 erhalten, das der Direktor des Landes-Lehrer-Seminars Dr. Franz Rimmer handschriftlich verfasst hat. In diesem bestätigt er, dass der n.ö. Landesausschuss Karl ein ganzes Landesstipendium über 400 Kronen zuerkannt hat. Selbiges soll ab 15. Jänner in monatlichen Raten gegen eine Quittung ausgezahlt werden.
Josef Rimmer, Direktor des Landeslehrerseminars in Wiener Neustadt informiert Karl, dass ein ganzes Stipendium im Wert von 400 Kronen pro Jahr bewilligt worden ist.
Karl Alsch am Landeslehrerseminar in Wiener Neustadt.
Ein Jahr, nämlich im Schuljahr 1902/03 besuchte Karl die Vorbereitungsklasse und in den darauffolgenden vier Schuljahren von 1903/04 bis 1906/07 absolvierte Karl die vier Jahrgänge des niederösterreichischen Landes-Lehrerseminars in Wiener Neustadt.
Zeugnisse vom Landes-Lehrerseminar in Wiener Neustadt.
Am 22. Juni 1907 erhält Karl sein Abschlusszeugnis. Aus diesem geht hervor, dass er insgesamt 1.700 Kronen aus dem niederösterreichischem Landesfonds erhalten hat und sich verpflichtet hat, sich mindestens sechs Jahre dem öffentlichen Schuldienst in Niederösterreich zu widmen.
Karl Alsch am Landeslehrerseminar in Wiener Neustadt.
Bestätigt wird, dass er nun als provisorischer Lehrer oder Unterlehrer an öffentlichen Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache tätig sein kann.
Bewertet wurden folgende Fächer:
Religion (lobenswert)
Pädagogik (befriedigend)
Spezielle Methodik und praktische Übungen (befriedigend)
Deutsche Unterrichtssprache (genügend)
Geographie (befriedigend)
Geschichte und vaterländische Verfassungslehre (befriedigend)
Mathematik und geometrisches Zeichnen (befriedigend)
Naturgeschichte (inklusive Somatologie und Gesundheitspflege des Menschen) (befriedigend)
Naturlehre (befriedigend)
Landwirtschaftslehre (befriedigend)
Schönschreiben (befriedigend)
Freihandzeichnen (genügend)
Gesang (lobenswert)
Violinspiel (befriedigend)
Orgelspiel (genügend)
Turnen (befriedigend)
Methodik des Taubstummenunterrichts (befriedigend)
Stenographie (lobenswert)
Methodik des Blindenunterrichts (lobenswert)
Sein sittliches Verhalten wurde als lobenswert eingestuft
Während Karl in Wiener Neustadt wohnt, bekommt er immer wieder Post von seinen Schwestern Rosa und Marie. Als Adressen tauchen die Kaiserbrungasse 7 und die Sonnwendgasse 22 auf.
Alumni
Die Studenten des Wiener Neustädter Landeslehrerseminars hielten auch über das Ende des Studiums Kontakt. So gab es den „Verein der in Wr.-Neustadt herangebildeten Lehrer“ der eine Zeitung herausgab und Treffen organisierte.
Zeitschrift des Vereins der in Wr.-Neustadt herangebildeten Lehrer. Ausgabe XXIV. Jahrgang Nr. 3, Oktober 1918.
Wahrscheinlich hat Karl auch privat Kontakt zu anderen Absolventen des Lehrerseminars gehalten. „Verdächtig“ in dieser Hinsicht erscheinen Postkarten, die in Stenografie geschrieben sind oder solche die mit der Anrede „Lieber Alter!“ beginnen und von mehreren Personen unterzeichnet sind.
Karl Alsch beim Biertrinken mit Freunden. Ob es sich hier um das Gasthaus Gelsenwirtin handelt?
Arbeit als städtischer Lehrer
Nachdem Karl am 22. Juni das Abschlusszeugnis erhalten hatte, bewarb es sich bei der Stadt Wien als Volksschullehrer. Sein Bewerbungsschreiben ist nicht erhalten. Es gibt aber das Bewerbungsschreiben eines Kollegen, das ihm für sein Ansuchen als Vorlage gedient haben mag.
Heinrich Susanka pr.[ovisorischer] L.[ehrer] 2. Kl.[asse] bittet um Verleihung einer Stelle eines def.[initiven] Volksschullehrers 2. Kl.
Hochlöbl. Stadtrat…
Der Unterzeichnete bittet um Verleihung der Stelle eines definitiven Volksschullehrers II. Kl. an der Volksschule im 21. Bezirk, Stadlau, Schulgasse 15.
Zur Unterstützung seines Gesuchs legt derselbe bei:
den Heimatschein, nach welchem derselbe nach Wien in N.Ö. zuständig ist;
den Taufschein, nach welchem ders. am 16.III.1886 in Wien geb. und kath. Konfession ist;
den Nachweis über die Erfüllung der Stellungspflicht;
das Reifezeugnis, nach welchem er sich am 5. Juli 1905 an der k.k. Lehrerausbildungsanstalt in Wien der Reifeprüfung für Lehrer unterzogen hat;
das Lehrbefähigungszeignis, nach welchem er sich am 14. Nov. 1907 vor der k.k. Prüfungskommission in Wien die Lehrerbefähigung für Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache, die Befähigung zum subsidiarischen Religionsunterrichte, wie auch die Befähigung des Turn- und Gesangsunterrichtes erworben hat;
A) das Bestellungsdekret A vom K.k. B.[ezirks]S.[chul]R.[at] Wien, mit welchem der zum pr.[ovisorischen] Lehrer 2. Kl. in aushilfsweiser Verwendung für das Schuljahr 5/6 der Knabenvolksshule 21, Jubiläumsgasse 13 zugewiesen wurde; B) das Bestellungsdekret B vom K.k. B.S.R. Wien, mit welchem er für das Schuljahr 1906/7 … und C) das Bestellungsdekret ….. als prov. Lehrer.
Mit Rücksicht auf diese Belege, dch. welche der Unterzeichnete seine Eignung für die erbetene Lehrstelle nachgewiesen erachtet, erlaubt er sich die eingangs gestellt Bitte ergebenst zu wiederholen.
Heinrich Susanka 21…
Ansuchen des Heinrich Susanka um eine Stelle als Volksschullehrer, das wahrscheinlich Karl als Vorlage gedient hat.
Entwurf eines Antrags von Heinrich Susanka auf Anstellung als definitiver Volksschullehrers. Etwa 1908.
Karl wohnt 1907 wieder bei seiner Familie in den Nordbahnhäusern in der Rieplgasse 3.
Karls Karriere als städtischer Lehrer zeichnet sich in den erhaltenen Dokumenten folgendermaßen ab:
(Wenn man nicht alles im Detail lesen will, kann man auch gleich zur Zusammenfassung springen.)
15.9.1907: Der Bezirksschulrat bestellt Karl aushilfsweise als provisorischen Lehrer II. Klasse als Ersatz für Michael Tomek (Lehrer I. Klasse) an der Volksschule für Knaben in Wien, XVIII. Bezirk Celtesgasse Nr. 2. Allerdings wird er der allgemeinen Volksschule für Knaben in Wien, XXI. Bezirk, Jubiläumsgasse 13 zugewiesen. Die Bestellung gilt für den Zeitraum von 16. September 1907 bis längstens 15. Juli 1908. Die Jubiläumsgasse heißt seit 1920 Deublergasse. Die Schule in der Celtesgasse 2 existiert heute (2023) noch. Mit dieser Zuweisung wird das hieramtliche Dekret von zwei Tagen zuvor aufgehoben. Der Inhalt dieses ersten Dekrets ist unbekannt. Karls Jahresgehalt für diese erste Stelle betrug 1.200 Kronen. Ihm wurden also monatlich 100 Kronen ausgezahlt.
Im Schuljahr 1907/08 arbeitet Karl erstmals als Volksschullehrer, allerdings nur als provisorischer.
6.5.1908: Angelobung im Rathaus in Wien.
27.6.1908: Es wird bewilligt, dass Karl sein Gehalt auch in den Ferien weiter ausgezahlt bekommt, also 100 Kronen monatlich.
7.9.1908: Karl wird für ein Schuljahr (16. September 1908 bis längstens 15. Juli 1909) als provisorischer Lehrer II. Klasse aushilfsweise an die Volksschule für Knaben in der Jubiläumsgasse 13 zugewiesen. Diesmal erfolgt die Bestellung „für die an dieser Schule in Erledigung gekommene defin. Lehrstelle I. Klasse“. Also offenbar ist eine Lehrstelle an dieser Schule frei geworden. Das Gehalt bleibt gleich bei 1.200 Kronen jährlich bzw. 100 Kronen monatlich.
8.7.1909: Es wird bewilligt, dass Karl auch in diesen Ferien sein Gehalt beziehen darf.
14.9.1909: Karl wird neuerlich für das Schuljahr 1909/10 (16.9.1909 bis längstens 15. Juli 1910) aushilfsweise zum provisorischen Lehrer II. Klasse bestellt. Er ist wieder in der Jubiläumsgasse 13 tätig. Allerdings ist seine Stelle formal ein Ersatz für eine Lehrstelle I. Klasse in der kleinen Sperlgasse im 2. Wiener Gemeindebezirk. Das Gehalt ist weiterhin 1.200 Kronen pro Jahr bzw. 100 Kronen pro Monat.
21.10.1909: Karl wird vom Bezirksschulrat für die Ablegung der Lehrbefähigungsprüfung für allgemeine Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache zugelassen. Für die Prüfungstage im November wird er von der Unterrichtstätigkeit freigestellt.
11.11.1909: Karl besteht die Prüfung vor der „K. K. Prüfungs-Kommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen“. Er wird „zum Lehramte an allgemeinen Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache befähigt erklärt“. Außerdem wird er „zur subsidiarischen Erteilung des Religionsunterrichtes seiner Konfession an Volksschulen als befähigt erklärt“. Zuletzt wird darauf hingewiesen, dass Karl verpflichtet ist, noch vier Jahre an öffentlichen Volksschulen in Niederösterreich zu arbeiten, weil er für die Ausbildung ein Stipendium erhalten hat.
Lehrbefähigungszeugnis von Karl Alsch
11.11.1909: Karl wird vom „Zentralverein zur Errichtung und Erhaltung von Knabenhorten in Wien Lokal-Komitee des XXI. Bezirks“ für die Dauer des Schuljahres zum Horterzieher in der Schule Jubiläumsgasse 13 ernannt. Aus dem Schreiben geht nicht hervor, ob damit ein Gehalt verbunden ist.
26.1.1910: Karl wird vom k.k. Bezirksschulrat zum provisorischen Lehrer II. Klasse an der Bürgerschule [sic!] für Knaben in der Jubliäumsgasse 13 ernannt. Die Stelle ist offenbar nicht befristet. Das Gehalt von jährlich 1.200 Kronen bleibt gleich.
Karl wird 1911 zum Volksschullehrer II. Klasse ernannt.
22.3.1910: Karl bekommt vom „Verein für Knabenhandarbeit“ ein Zeugnis über eine Weiterbildung im Bereich Holzschnitzen. Die Weiterbildung dauerte von 6.10.1909 bis 22.3.1910 und wurde von Karl mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen.
1910 und 1911 besucht Karl verschiedene Weiterbildungskurse im Handfertigkeitsunterricht: Holzschnitzen, Hobelbank, Kartonnagenarbeit, Modellieren, Kinderhortarbeiten. Seite 1.
13.4.1910: Angelobung im Rathaus in Wien.
11.7.1910: Der Bezirksschulrat teilt Karl mit, dass er die von ihm angestrebten Lehrstellen an andere Personen vergeben hat.
13.8.1910: Zeugnis über Fortbildung beim „Verein für Knabenhandarbeit“: Er besuchte den 23. Ferialkurs von 18.7. bis 13.8.1910 mit sehr gutem Erfolg in Kartonagearbeiten, Modellierung und Hortarbeiten.
1910 und 1911 besucht Karl verschiedene Weiterbildungskurse im Handfertigkeitsunterricht: Holzschnitzen, Hobelbank, Kartonnagenarbeit, Modellieren, Kinderhortarbeiten. Seite 2.
4.9.1910: Der Bezirksschulrat bestellt Karl ab 9. September 1910 als Schulaushilfskraft an die Volksschule in der Jubiläumsstraße 13.
21.11.1910: Da Karl mittlerweile ein Lehrbefähigungszeugnis für Volksschulen hat und bereits 2 Jahre als Lehrer tätig ist, wird sein Gehalt ab 1.9.1910 von 1.200 auf 1.440 Kronen pro Jahr erhöht.
28.3.1911: Zeugnis über Fortbildung beim „Verein für Knabenhandarbeit“: 8.10.1910 bis 28.3.1911 Hobelbankarbeiten und Holzdrehen mit sehr gutem Erfolg geübt.
21.7.1911: Der k. k. niederösterreichische Landesschulrat stellt Karl als definitiven Volksschullehrer II. Klasse (V. Kategorie) an der allgemeinen Volksschule für Knaben in Wien XXI, Kuenburggasse 1 an.
Anstellungsdekret als definitver Volksschullehrer
14.9.1911: Karl tritt seinen Dienst in der Kuenburggasse 1 an.
16.9.1911: Der Bezirksschulrat teilt Karl mit, dass er ab 1.8.1911 für seine Tätigkeit in der öffentlichen Volksschule für Knaben, XXI., Kuenburggasse 1, jährlich ein Gehalt von 1.400 Kronen zuzüglich 600 Kronen Quartiergeld erhält.
18.11.1911: Ablegung des Diensteides im Rathaus in Wien.
20.4.1912: Als Volksschullehrer II. Klasse (IX. Kategorie) erhält Karl ab 1.1.1912 1.600 Kronen jährlich und ab 1.2.1912 800 Kronen jährlich als Quartiergeld.
23.9.1912: Ab 1.12.1912 bekommt Karl eine Dienstalterzulage von 200 Kronen jährlich.
1.12.1912: Der Bezirksschulrat teilt Karl mit, dass er ab 1.12.1912 jährlich 200 Kronen als Dienstalterzulage erhält.
11.7.1913: Der k. k. niederösterreichische Landesschulrat stellt Karl als definitiven Lehrer I. Klasse (VII. Kategorie) an der allgemeinen Volksschule für Knaben in Wien XXI, Jubiläumsgasse 19 an.
31.7.1913: Der Bezirksschulrat fordert Karl auf sich an der neuen Dienststelle (offenbar Jubiläumsgasse 19) vorzustellen.
16.9.1913: Karl tritt die Stelle als Lehrer I. Klasse an der allgemeinen Volksschule für Knaben und Mädchen in Wien, XXI., Jubiläumsgasse 19-21 an.
25.9.1913: Als Volksschullehrer I. Klasse (VII. Kategorie) erhält Karl für seine Tätigkeit an der Kaiser Franz Josef Volksschule für Knaben in der Jubiläumsgasse 19 ab 1. August 1913 ein Gehalt von 2.100 Kronen und ein Quartiergeld von 1.000 Kronen.
1913 wird Karl zum Volksschullehrer I. Klasse befördert.
22.11.1913: Ablegung des Diensteides im Rathaus in Wien.
26.6.1914: Karl wird vom Bezirksschulrat beauftragt subsidiarisch katholischen Religionsunterricht in der 1. Klasse der Knaben-Volksschule in der Jubiläumsgasse zu erteilen. Als Bezahlung bekommt er jährlich 90 Kronen pro wöchentlicher Unterrichtsstunde. Wie viele Wochenstunden er unterrichten soll, wird nicht gesagt.
16.9.1914: Karl erhält 720 Kronen jährlich für den Handfertigkeitsunterricht, den er an der Kuenburggasse erteilt.
5.10.1914: Karl erhält 720 Kronen jährlich als Quartiergeld für seinen Handfertigkeitsunterricht in der Kuenburggasse 1.
21.11.1914: Der Bezirksschulrat bestimmt Karl nachträglich dazu vom 31.8.1914 an in Vertretung des Volksschullehrers Josef Seichter an der Schulwerkstätte XXI., Kuenburggasse 1 im Umfang von 8 Wochenstunden zu unterrichten. Er soll dafür entlohnt werden.
Schon bald nach Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 muss Karl zusätzlich Unterricht für einen anderen Lehrer geben.
20.1.1915: Karl wird vom Bezirksschulrat angewiesen den Bürgerschullehrer Josef Becher in Jubiläumsstraße 19 bis auf weiteres zu ersetzen.
26.1.1915: Der Bezirksschulrat beauftragt Karl den Bürgerschullehrer Josef Becher in der Zeit von 27.1.1915 bis längstens 15.7.1915 in der Jubliäumsgasse zu ersetzen. Von seinem bisherigen Dienst wird er enthoben.
Im Jänner 1915 wird Karl vom Bezirksschulrat berufen ersatzweise an der Bürgerschule zu unterrichten. Da wahrscheinlich wegen dem Ersten Weltkrieg der Lehrermangel eher zu- als abnimmt, unterrichtet Karl von da ab weiter bis zu seinem Lebensende an der Bürgerschule.
1.6.1915: Es wird bestätigt, dass Karl als definitiver Lehrer I. Klasse an der Bürgerschule in der Jubiläumsgasse tätig ist.
26.6.1915: Karl wird vom Bezirksschulrat beauftragt subsidiarisch katholischen Religionsunterricht in der 1. Klasse der Knaben-Volksschule in der Jubiläumsgasse zu erteilen. Als Bezahlung bekommt er jährlich 90 Kronen pro wöchentlicher Unterrichtsstunde. Wie viele Wochenstunden er unterrichten soll, wird nicht gesagt.
10.9.1915: Der Bezirksschulrat enthebt Karl seines bisherigen Dienstes und bestellt ihn aushilfsweise zur Versehung einer nicht normal besetzten Lehrstelle an der Bürgerschule für Knaben in Wien XXI., Jubiläumsgasse 19, und zwar für die Zeit von 16.9.1915 bis längstens 15.7.1916.
15.9.1915: Der Bezirksschulrat enthebt Karl seines bisherigen Dienstes und bestellt ihn aushilfsweise zur Versehung der Stelle des Bürgerschullehrers Josef Becher an der Bürgerschule für Knaben in Wien XXI, Jubiläumsgasse 19 und zwar von 16.9.1915 bis längstens 15.7.1916.
1.12.1915: Der k. k. Bezirksschulrat erkennt Karl eine zweite Dienstalterszulage im Umfang von 200 Kronen pro Jahr zu.
26.6.1916: Karl wird vom Bezirksschulrat beauftragt subsidiarisch katholischen Religionsunterricht in der 1. Klasse der Knaben-Volksschule in der Jubiläumsgasse zu erteilen. Als Bezahlung bekommt er jährlich 90 Kronen pro wöchentlicher Unterrichtsstunde. Wie viele Wochenstunden er unterrichten soll, wird nicht gesagt.
30.5.1916: Der Bezirksschulrat bestätigt, dass Karl als Lehrer in der Jubiläumsgasse angestellt ist.
12.9.1916: Der Bezirksschulrat bestellt Karl unter Aufhebung seiner bisherigen Dienste aushilfsweise zur Versehung einer nicht normal besetzten Lehrstelle an der Bürgerschule für Knaben in der Jubliäumsgasse, und zwar von 16.9.1916 bis längstens 15. Juli 1917.
24.2.1917: Der Bezirksschulrat erklärt, dass Karl seit 16.9.1916 an der Bürgerschule für Knaben in der Gegenständen der I. Gruppe 28 Unterrichtsstunden wöchentlich erteilt. Angesichts der erhöhten Unterrichtserteilung soll Karl für 7 wöchentliche Überstunden je 100 Kronen jährlich bekommen (also 700 Kronen).
Karl bekommt aufgrund seiner zusätzlichen Unterrichtsstunden Überstunden bezahlt.
2.3.1917: Der Bezirksschulrat bestätigt, dass Karl als Lehrer in der Jubiläumsgasse angestellt ist.
15.6.1917: Karl wird vom Bezirksschulrat beauftragt subsidiarisch katholischen Religionsunterricht in der 1. Klasse der Knaben-Volksschule in der Jubiläumsgasse zu erteilen. Als Bezahlung bekommt er jährlich 90 Kronen pro wöchentlicher Unterrichtsstunde. Wie viele Wochenstunden er unterrichten soll, wird nicht gesagt.
25.8.1917: Der Bezirksschulrat beauftragt Karl mit der aushilfsweisen Versehung einer nicht normal besetzten Lehrstelle an der Bürgerschule für Knaben in der Jubiläumsgasse und zwar von 1.9.1917 bis längstens 15. Juli 1918.
Das Schuljahr 1917/18 ist das letzte für das sich eine Berufung von Karl zu einer Lehrstelle erhalten hat.
Dokumente des k.k. Bezirksschulrates, des n.ö. Landesschulrates und des Magistrats Wien
Zusammenfassung
Nach dem Ende der Ausbildung in Wiener Neustadt kehrt Karl in die Rieplgasse in Wien Floridsdorf zurück und versucht eine Stelle als Lehrer zu bekommen. Er darf nur als Aushilfslehrer arbeiten, was einerseits bedeutet, dass er ein niedrigeres Gehalt andererseits dass er immer nur befristete Verträge bekommt. Karl gelingt es trotzdem in unmittelbarer Nähe zu seiner Wohnung in der Volksschule in der Jubiläumsgasse (seit 1920 Deublergasse) in Jedlesee eine Stelle zu bekommen.
Visitenkarte von Karl Alsch
Nach zwei Jahren (im November 1909) darf er die Befähigungsprüfung zum Volksschullehrer ablegen, die er auch besteht. Vorerst hat das aber noch keine Auswirkung und Karl arbeitet weiterhin als Aushilfskraft an der Volksschule. Allerdings wird ihm im Schuljahr darauf eine Gehaltserhöhung zugesprochen.
Erst ab dem Schuljahr 1911/12 bekommt Karl eine fixe Anstellung als Volksschullehrer II. Klasse. Allerdings nicht in der Jubliäumsgasse sondern in der Schule in der Kuenburgasse.
Zwei Jahre später, also im Schuljahr 1913/14 ändert sich die Lage für ihn noch einmal. Er wechselt wieder in die Jubiläumsgasse und ist nun Volksschullehrer I. Klasse. Somit hat sich auch sein Gehalt beträchtlich erhöht. Anfangs hatte er nur 1.200 Kronen jährlich. Nun waren es 2.100 Kronen Gehalt zuzüglich eines Quartiergeldes von 1.000 Kronen und einer Dienstalterszulage von 200 Kronen jährlich. Er verdient also insgesamt fast drei Mal so viel, wie sechs Jahre davor.
Karl Alsch
Durch den Ersten Weltkrieg verändert sich die Situation neuerlich. Es gibt einen Mangel an Lehrern, vermutlich weil viele Männer zum Kriegsdienst eingezogen werden.
Ab 1914 gibt Karl zusätzlich als Ersatz für einen Lehrer Handfertigkeitsunterricht in der Volksschule Kuenburggasse, wofür er 720 Kronen Gehalt plus 720 Kronen Quartiergeld bezieht.
Ab Jänner 1915 muss er offenbar statt seiner Tätigkeit als Volksschullehrer ersatzweise für einen Lehrer in der Bürgerschule Jubliäumsgasse unterrichten. Zusätzlich gibt er ersatzweise Religionsunterricht in der Volksschule.
Die letzte Bestellung zum Ersatzlehrer in der Bürgerschule Jubiläumsgasse ist für das Schuljahr 1917/18 erhalten. Unklar ist, was dann passiert. Fängt er im Schuljahr 1918/19 noch zu arbeiten an und es ist nur nicht in den Dokumenten nachvollziehbar? Oder fällt Karl krankheitsbedingt aus? Er stirbt an Lungentuberkulose am 11. Juli 1919.
Fotografie
Einen eindeutigen Beweis, dass Karl die „Dr. R. Krügeners Brieftaschen-Camera Minimum Delta“ gekauft und zu fotografieren begonnen hat, gibt es nicht. Aber es gibt Indizien.
Karls „Dr. R. Krügeners Brieftaschen-Camera Minimum Delta“
Von allen Geschwistern ist es bei Karl am wahrscheinlichsten, dass er so eine Initiative setzt. Seine beiden jüngeren Brüder Josef und Franz sind noch zu jung. Seine jüngere Schwester Marie hat zu dieser Zeit mit 17 Jahren wahrscheinlich noch kein eigenes Geld. Seine ältere Schwester Rosa käme zwar in Betracht, es ist aber in der damaligen Zeit unwahrscheinlicher, dass eine Frau zu fotografieren beginnt. Außerdem war Karl aufgrund seiner Ausbildung in Wiener Neustadt sicherlich eher in einem Umfeld, das sich für technische Neuerungen begeistert hat.
Karl im Garten des Hauses in der Überfuhrstraße um 1914
Ein weiterer Hinweis auf die Urheberschaft Karls ist, dass von den Motiven, die Personen abseits der Familie zeigen, augenscheinlich jene Personen aus dem Bekanntenkreis von Karl überrepräsentiert sind.
Und dann gibt es noch zwei Postkarten von Bettl aus Berg(reichenstein). In der ersten vom 21. April 1909 schreibt sie:
Soeben deine Karte erhalten. Ja, sag mal, wann !!!!!!! werde ich eine Photographie von dir erhalten????? Von allen deinen Geschwistern mit Ausnahme der Rosl haben wir [unleserlich] sonst nichts. Nun richtig, du schreibst, du hättest keine Zeit, sonst wäre ich auch eine solche wie die Rosl. Gedulde mich schon, bis du Zeit hast. Nun – genug bis nächstes Mal.
Mit bestem Gruß, Bettl Heil. Berg, 21. April 1909
Postkarte von Bettl (Hable?) aus Bergreichenstein vom 21.4.1909
Postkarte von Bettl (Hable?) an Karl Alsch, 21. April 1909
Vermutlich hat Karl ihr Postkarten geschickt, auf denen Fotografien von Familienangehörige abgebildet waren. Damals war es ja durchaus üblich, Fotografien als Postkarten drucken zu lassen. Das konnten auch Fotografien sein, die man selbst erstellt hat. Drei Monate später schreibt sie:
Besten Dank für deine hübsche Karte. Jetzt dauert’s nicht mehr lange und dann „Wiedersehn“. Du nimmst doch deinen Apparat mit, nicht wahr? Jetzt haben wir wunderhübsche Tage. [Unleserlich] u. Nazl gehen in die Schwämme. Lass bald was von dir hören, wann ihr kommt. Mit herzlichem Gruß, Bettl Berg, 21. Juli 1909 Heil.
Postkarte von Bettl (Hable?) aus Bergreichenstein vom 21.7.1909
Postkarte von Bettl (Hable?) an Karl Alsch, 21. Juli 1909
Hier schreibt sie, dass er seinen „Apparat“ mitnehmen soll. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist damit sein Fotoapparat gemeint. Insbesondere im Zusammenhang mit der Thematisierung der Fotografien in einer Postkarte nicht allzu lange davor.
Zeitlich passt der Kauf und der Beginn des Fotografierens auch sehr gut zu Karl. Die fragliche Kamera war 1907, als Karl seine Ausbildung zum Volksschullehrer abschloss, modern. Es wäre also durchaus denkbar, dass Karl z.B. 1908 als er sein erstes Geld verdiente sich die Kamera kaufte. Das würde auch sehr gut zeitlich zu den beiden Postkarten passen. Die erste Karte legt nahe, dass er Postkarten mit Fotografien von seinen Geschwistern, die er erstellt hat, verschickt hat. Und die zweite Karte kann so gelesen werden, dass er über einen Fotoapparat verfügt, der auf Reisen mitgenommen werden kann. Beide Karten aus der ersten Jahreshälfte von 1909 wären geschrieben worden, als Karl seinen Fotoapparat noch nicht allzu lange in Verwendung hatte.
Beispiele seiner Fotografien
Es ist nicht nicht bekannt, wie viele der von Karl erstellten Fotografien sich erhalten haben. Im Jahr 2023 sind 229 Glasnegative vorhanden.
Zu bedenken ist, dass Fotografieren damals im Verhältnis zu heute höhere Kosten verursacht hat und dass das Geld von ihm und in der Familie knapp war. Dazu kommt, dass das Verfahren des Fotografierens um ein Vielfaches umständlicher war als heute. Es ist also durchaus naheliegend, dass Karl auch wenn er über viele Jahre immer wieder fotografiert hat, in Summe trotzdem nicht sehr viele Aufnahmen machte.
Aufnahmen im Garten der Riepelgasse 3 etwa 1907/08
Rosa und Marie AlschJosef AlschRosa AlschJosef Alsch seniorMarie AlschFranz und Josef Alsch
Reise nach Bergreichenstein etwa 1909
Auf der Reise sind neben Karl, den man nicht sieht, weil er fotografiert, auch seine Geschwister Marie, Josef und Franz dabei.
Bergreichenstein um 1909. Auf dem Gruppenbild sind auch Marie, Josef und Franz Alsch zu sehen.UnbekanntRosa HableAndreas HableRosa und Andreas Hable und eine unbekannte Person
Andreas und Rosa Hable, die in Wiener Neustadt geheiratet hatten und dort auch zwei Kinder zur Welt brachten, sind nach Bergreichenstein heimgekehrt. Wahrscheinlich sind die beiden Wiener Neustädter Töchter von ihnen, also Rosa und Anna, auf den Bildern zu sehen. Rosa war damals etwa 22 und Anna 21 Jahre alt.
Ob diese Bild auch auf dieser Reise nach Bergreichenstein entstand ist ungewiss. Es zeigt Wetti Hable eine Cousine der Alsch-Geschwister in Bergreichenstein.
Wetti Hable eine Cousine der Alsch-Geschwister in Bergreichenstein.
Die Kindergartengruppe von Karls Schwester Rosa
Karls Braut Annerl
„Annerl“ um 1915 im Garten ihrer Familie
Annerls Familie wurde von Karl offenbar auch fotografiert. Ihr Vater war augenscheinlich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Mit ihrem Bruder (oder war es der Partner ihrer Schwester?) war Karl befreundet. Ihn hat er in verschiedenen Aufmachungen auch im Garten der Überfuhrstraße abgelichtet.
Die Familie hatte offenbar im Garten eine kleine Tierhaltung mit Schwein, Ziege und Hühnern.
Den Mann mit dem hohen Kragen, der offenbar eine Verbindung zwischen Karl und Annerls Familie darstellt, hat Karl zu verschiedenen Gelegenheiten fotografiert:
Die Alsch-Familie mit den Tuma-Cousins
Familie Alsch/TumaRosa und Josef Alsch seniorMarie Alsch und Ernestine TumaErnestine und Josef TumaFranz AlschRosa und Marie Alsch
Freunde beim Militär
Und ein entspanntes Bild nach dem Foto-Shooting:
Kar Alsch ist der dritte von links.
Ein anderer Freund:
Frauen-Porträts
Familie
Josef, Franz, MarieBarbara und Josef AlschFranz, Josef, MarieMarieRosaJosef seniorJosefFranzMarie
Brüder beim Militär
Josef und Franz Alsch etwa 1914Josef und Franz Alsch etwa 1914
Wald
Donau
Kahlen- und LeopoldsbergSeitenraddampferSeitenraddampferBrigittaspitzAlte DonauAlte DonauAlte DonauNussdorf
Architektur
SchönbrunnAmtshaus FloridsdorfKirche am MexikoplatzBootshaus am Brigittenauer SpitzNussdorfer WehrBasilika von MariazellGasometer Brigittenau
Menschen
Reisen
Karl Alsch
Karl Alsch
Das neue Haus in der Überfuhrstraße 1913
Überfuhrstraße / Jedlesee
Ein Familienausflug um 1914
Ein Ausflug der Familien Alsch und Tuma um 1914, wahrscheinlich noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Kauf des Hauses in der Überfuhrstraße
1912 lebte die Familie noch immer in den Arbeiterhäusern der Norbahnkolonie in der Rieplgasse (heute Werndlgasse). Die finanzielle Situation der Familie hat sich aber in der Zwischenzeit verbessert: Rosa verdiente Geld als Kindergärtnerin, Marie als Angestellte bei der Post. Das Gehalt des Vaters ist durch mehrere Beförderungen gewachsen (2.800 Kronen + Quartiergeld) und hinzukam Karls Gehalt als Volksschullehrer (1.600 Kronen + 800 Kronen Quartiergeld).
Die gemeinnützige Floridsdorfer Beamten Baugenossenschaft errichtete 1912/13 in der Überfuhrstraße in der Schwarzlackenau eine Siedlung mit Einfamilienhäusern. Eines dieser Häuser kauften der Vater Josef und sein Sohn Karl, um mit der Familie dorthin zu ziehen. In dieses Haus zogen die Eltern Barbara und Josef mit ihren fünf Kindern ein, also den mittlerweile erwachsenen Kindern Rosa, Karl und Marie und den jugendlichen Josef und Franz.
Die Erbauer der „Beamten Kolonie“ werden gebührend gefeiert.
Der Auwald musste an der Stelle, an der die Häuser gebaut wurden, gerodet werden. Bis knapp vor Karls Tod, blieb diese Einfamilienhäuser-Siedlung („Beamten-Kolonie“) von Auwald umgeben. Erst im Winter 1918/19 wurde die Schwarzlackenau gerodet.
In den Unterlagen haben sich drei Arten von Kontaktpunkten von Karl zum Militär erhalten: Die Pflicht zur Meldung am magistratischen Bezirksamt, die Abfuhr der Militärtaxe und die mehrfache Einberufung zu Musterung.
Meldepflicht
Als männliche und damit stellungspflichtige Person hat Karl sich zur Verzeichnung gemeldet. Eine Bescheinigung des magistratischen Bezirksamts in Floridsdorf vom 17. Feber 1909 bestätigt das. Floridsdorf ist 1904 in Wien eingegliedert worden, gehört jetzt also nicht mehr zu Niederösterreich. Er wird aufgefordert jede Wohnungsveränderung unverzüglich zu melden.
Karl meldet sich am 17. Feber 1909 als Stellungspflichtiger zu Verzeichnung am magistratischen Bezirksamt für den 21. Bezirk.
Weitere Meldungen erfolgten an diesen Terminen:
10.1.1912
7.1.1913
5.1.1915
Aus den drei erhaltenen Bescheinigungen geht nicht hervor, was im Zuge dieser Meldungen geschah. Also z.B. könnte die Pflicht bestanden haben, sich jährlich am Anfang des Jahres zu melden (alle Termine liegen am Anfang des Jänner) oder es handelte sich z.B. um Meldungen eines geänderten Wohnsitzes. Letzteres scheint eigentlich insbesondere auf den 5.1.1915 bezogen unwahrscheinlich. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Karl erst seit nicht einmal zwei Jahren in seinem neuen Haus in der Überfuhrstraße und es gibt eine große Anzahl an Post, die an ihn dorthin adressiert war, während bisher keine anderen Adressen aufgetaucht sind.
Militärtaxe
Neben der Pflicht zur Meldung gab es offenbar auch die Pflicht zur Entrichtung einer Militärtaxe (Dienstersatztaxe). Die Höhe der Abgabe richtete sich nach dem Einkommen. Befreit war man nur (a) während des Präsenzdienstes, (b) wenn man für Dienstleistungen für Kriegszwecke herangezogen wurde oder (c) wenn das Einkommen zu niedrig war.
Militärtaxe von 1915 von Karl Alsch.
Folgende drei Dokumente zur Entrichtung dieser Abgabe haben sich erhalten:
31. März 1914 für 1913: 17 Kronen
5. Dezember 1916 für 1915: 35 Kronen
3. Oktober 1917 für 1916: 43 Kronen
Musterung als Landsturmpflichtiger
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde offenbar auch Karl genau wie seine Brüder zur Musterung einberufen. Die erste Musterung erfolgte am 9. Dezember 1914. 1915, 1916 und 1917 folgten dann weitere Musterungen:
Anmeldung [Datum unbekannt] – Musterung 9.12.1914
Anmeldung 8.5.1915 – Musterung 4.6.1915
Anmeldung 29.4.1916 – Musterung 19.6.1916
Anmeldung 12.2.1917 – Musterung 7.3.1917
Musterung von Karl Alsch für den Landsturm am 9. Dezember 1914.
Musterungsurkunden von Karl Alsch für den Landsturm.
In allen Fällen wurde Karl für untauglich erklärt. Aus welchem Grund das geschah, ist den Dokumenten nicht zu entnehmen. Vermutlich hing das aber mit seiner Lungentuberkulose zusammen, an der er ja dann 1919 starb.
Karl war nicht unglücklich darüber untauglich zu sein. Am 7.3.1917 schrieb er an seine zukünftige Schwägerin Hilde Hajek:
Teile dir mit, dass ich heute wieder bei der Musterung glücklich durchgerutscht bin.
Postkarte von Karl Alsch an Hilde Alsch vom 7. März 1917
Aus der Musterungsunterlage geht hervor, dass Karl Alsch 171 cm groß war.
Brotkommission und andere Nebenbeschäftigungen
Angesichts der Lebensmittelverknappung in der Monarchie im Ersten Weltkrieg wurden sogenannte Brotkommissionen eingerichtet. Diese waren vielfach in Schulen untergebracht und häufig wurden Lehrer:innen in die Kommissionen berufen. Es ging um die Rationierung von Getreide und Mahlprodukten.
Erhalten hat sich ein Schreiben vom 24.2.1915 in dem Karl Alsch als Vertrauensmann bestellt wird. Es werden ihm Weisungen erteilt, wie er Anmeldeblätter zu übernehmen hatte. Es steht zwar nicht explizit in diesem Schreiben, aber wahrscheinlich ging es darum, dass die Bevölkerung angeben musste, wie hoch ihre Vorräte an Getreide und Mehl jeweils waren.
Im Feburar 1915 wird Karl beauftragt als Vertrauensmann in der sogenannten Brotkommission tätig zu sein.
Die Menschen wurden damals angehalten ihre Vorräte aufzubrauchen. In weiterer Folge bestand die Aufgabe der Brotkommission darin Brotmarken auszugeben, mit denen Brot oder Mehl in bestimmten Mengen erworben werden konnte.
1917 war Karl noch immer in der Brotkommission tätig. Er schreibt an Hilde Hajek:
Ja, die Ferienzeit wäre schon da, aber heuer habe ich gar nichts davon. Die Brotkom. und die anderen Nebenbeschäftigungen nehmen einem die ganze freie Zeit weg. Ich bin aber gar nicht böse, denn Reisen kann man keine machen und sonst würde einem die Zeit zu lange.
Postkarte von Karl Alsch an Hilde Hajek vom 8. Juli 1917
Im Ersten Weltkrieg dürfte Karl stark mit Arbeit eingedeckt gewesen sein. Das lässt sich sowohl an seinen Dienstverpflichtungen als Lehrer ersehen, weil er verschiedene andere Lehrer ersetzen musste, als auch seinen Nebenbeschäftigungen, wie der Brotkommission. Diese starke Belastung war sicherlich ein zusätzlicher Faktor zum Lebensmittelmangel, der sich negativ auf seine Gesundheit ausgewirkt hat. Zusätzlich dürfte er seine sozialen Kontakte und Aktivitäten eingeschränkt haben.
Am 27.9.1916 schreibt er an Hilde Hajek:
Bei der Gelsenwirtin war ich schon sehr lange nicht. Das Bier kostet jetzt schon bei uns 56 h[eller]. Dafür aber, wenn du wieder zu uns kommst, dann werde ich das Versäumte nachholen.
Postkarte von Karl Alsch an Hilde Hajek vom 27.9.1916
Um welches Lokal es sich bei der „Gelsenwirtin“ handelte, ist nicht bekannt. Naheliegend wäre aber, wenn es sich um die „Kollerin“ gehandelt hat, also um die Gastwirtschaft in der Überfuhrstraße beim Hubertusdamm. Dieses Gasthaus lag ja umgeben von Auwald und die Sitzgelegenheiten waren weitgehend, wenn nicht sogar ausschließlich, im Freien. Von einer starken Freuqentierung durch Gelsen war da sicherlich auszugehen.
Das Gasthaus „Kollerin“ in der Überfuhrstraße beim Hubertusdamm. Unbekannt, 21., Jedlesee, Gruß aus Jedlesee, Koller’s Gasthaus mit Radfahrern, Ansichtskarte, 1900–1905, Wien Museum Inv.-Nr. 234992, CC0
Eine andere Nebenbeschäftigung, der Karl offenbar im Jahr 1917 nachging, war eine „erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung der Jugend“. Der „Verein zur Pflege des Jugendspieles“ sprach Karl dafür „vollste Anerkennung“ aus.
Weitere „Nebenbeschäftigungen“ von Karl.
Aus dem Jahr 1911 hat sich ein Schreiben des Wiener Gemeinderats erhalten, das von Bürgermeister Josef Neumayer unterzeichnet ist. In diesem wird Karl dafür der Dank ausgesprochen, dass er als Revisor an der Durchführung der Volkszählung mitgewirkt hat.
Mangel an Nahrungsmitteln
Im Ersten Weltkrieg wurden die Lebensmittel in Wien knapp. Deshalb wurde mit zunehmender Dauer des Krieges auch immer mehr Nahrungsmittel rationiert. Fleisch, Brot, Zucker, Kaffee, Milch, Fett und zuletzt auch Kartoffeln waren nur in beschränkter Menge gegen Karten erhältlich.
Dass auch Karl die Frage der Ernährung beschäftigt deutet sich in zwei Karten an, die er an seine Schwägerin in spe Hilde Hajek schreibt.
Hilde, die in einem Dorf in Nordmähren wohnt, nämlich Tattenitz (Tatenice), sendet der Familie Alsch offenbar als Nahrungsmittel-Ergänzung Kartoffeln. Karl schreibt:
Heute sind die Erdäpfel gut angekommen. Meine Eltern haben große Freude damit u. sprechen gleichzeitig ihren besten Dank aus.
Postkarte von Karl an Hilde Hajek vom 16.10.1916
In einer anderen Karte an Hilde staunt Karl darüber, wie viel Essen sein Bruder Josef bekommt, der in Russland in Gefangenschaft ist. Er schlägt ihr sogar scherzhaft vor, nach Russland zu ziehen. Karl schreibt:
Auf der einen schrieb er [= Karls Bruder Josef] uns seine Speisekarte. (In d. Früh: Frühstück, Tee, Weißbrot, Butter u. Zucker. Mittag, Hühnersuppe, ¼ Huhn, Fisch u. Wassermelonen (so viel er will). Nachtmahl: Brot, Fisch u. Melonen. Behandlung wie ihr eigener Sohn. Briefe Leute. 15 Rub. Gehalt. Arbeit leicht. Nicht wahr, da schaust? Hast nicht d. Lust, zu ihm zu gehen?
Postkarte von Karl an Hilde Hajek vom 20.11.1917
Hilde antwortet darauf:
Oja, bei diesen Verhältissen hätte ich schon Lust beim Pepi zu sein. Aber wir möchten nicht lange dort sein. Trotzdem er es gut hat, beschleicht ihn oft eine große Sehnsucht nach der Heimat und nach allen, die ihm lieb und teuer sind.
Postkarte von Hilde Hajek an Karl vom 28.11.1917
Gegen Ende des Kriegs auf dem Foto mit Annerl wirkt Karl deutlich dünner als auf den früheren Aufnahmen.
Annerl Wacek
Wann und wie Karl „Annerl“ kennenlernt, ist nicht bekannt. Sie taucht auf Fotos auf, die etwa Anfang des Ersten Weltkriegs entstanden sind. Annerl ist jedenfalls dabei als sich Karls Bruder Josef auf Heimaturlaub mit seiner zukünftigen Braut Hilde in Karls Haus in der Überfuhrstraße trifft. Das war Mitte Juni 1916.
Im Oktober 1917 lebte Annerl am Bismarckplatz 17 in Donaufeld. Seit 1949 heißt der Platz Hoßplatz. Ob das auch die Adresse ihres Elternhauses ist, ist unklar.
Aus der mündlichen Überlieferung ist bekannt, dass Karls Familie, insbesondere seine beiden Schwestern, ihn inständig gebeten haben sollen, Annerl nicht zu heiraten. Sie befürchteten negative Folgen, wenn angesichts seiner Krankheit und seines herannahenden Todes sein Anteil am Haus in der Überfuhrstraße, in dem sie und ihre Eltern lebten, an Annerl vererbt worden wäre.
Die Beziehung zwischen Karl und Annerl dürfte sehr ernsthaft gewesen sein. Auf einem Bild, das die beiden gemeinsam zeigt, trägt Annerl einen Ring am Ringfinger der rechten Hand bei dem es sich um einen Verlobungsring handeln dürfte. Das ist allerdings insofern ungewöhnlich als Verlobungsringe eigentlich an der linken Hand getragen werden und Eheringe an der rechten. Sie trägt den Ring aber rechts, obwohl sie nicht verheiratet ist.
Karl Alsch und Annerl etwa 1918
Die beiden heirateten jedenfalls nicht und der Anteil am Haus wurde von Karl an seine Angehörigen (wahrscheinlich seinen Vater) vererbt.
Ob ein Zusammenhang besteht, zwischen dem Konflikt um die Verhinderung von Karls Hochzeit und der bis zum Tode anhaltenden Partner- und Ehelosigkeit der beiden Schwestern von Karl, muss Spekulation bleiben.
Tod
Wahrscheinlich begünstigt durch die Lebensmittelknappheit in den Kriegsjahren, die auch noch 1919 anhielt, verschlechterte sich Karls Lungentuberkulose und führte letztlich zum Tod. Karl Alsch starb am 11. Juli 1919 und wurde am 13. Juli am Friedhof in Jedlesee beigesetzt. Das Begräbnis wurde von Dr. Johann Dondl dem Bürgerschul-Kathet durchgeführt. Als Anmerkung ist im Sterbebuch „Provisus“ vermerkt, womit wahrscheinlich gemeint ist, dass Dr. Johann Dondl auch die Krankensakramente gespendet hat.
Karl Alsch wurde als erster Verstorbener im Grab der Familie Alsch beigesetzt. Das Grab existiert im Jahr 2023 noch. Es befindet sich am Jedleseer Friedhof in Gruppe 10, Reihe 15, Nummer 7.
Grab der Familie Alsch am Jedleseer Friedhof
Die Lehrerpensionskasse zahlte aufgrund des Todes von Karl 1.650 Kronen an seinen Vater aus.
Am 29. Februar 1920 schreibt Josef ein Bruder von Karl an Hilde Hajek:
Waren heute wieder in der Au um Schneeglöcklein für Karls Grab.
Postkarte von Josef Alsch an Hilde Hajek vom 29.2.1920